(Originalsprache des Posts: Deutsch)
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich ein Thema ansprechen, das in der Krankenpflege oft unterschätzt wird, aber einen großen Unterschied machen kann: Stützstrümpfe. Diese kleineen Wunderhelfer sind nicht nur für unsere Patienten von unschätzbarem Wert, sondern auch für uns Pflegerinnen und Pfleger. Lasst uns zunächst einen Blick auf die allgemeinen Vorteile und die richtige Handhabung werfen, bevor ich euch meine ganz persönliche Geschichte erzähle.
Warum sind Stützstrümpfe wichtig?
- Verbesserung der Durchblutung: Stützstrümpfe üben einen definierten Druck auf die Beine aus, der von unten nach oben abnimmt. Dies unterstützt den venösen Rückfluss und verhindert Blutstauungen in den Beinen.
- Vorbeugung von Thrombosen: Besonders bei immobilen Patienten, nach Operationen oder bei langen Reisen sind Stützstrümpfe essenziell, um das Risiko von Thrombosen zu minimieren.
- Linderung von Schwellungen: Bei Ödemen oder geschwollenen Beinen können Stützstrümpfe helfen, die Schwellungen zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern.
Wann und wie sollten Stützstrümpfe getragen werden?
- Indikationen: Stützstrümpfe werden bei chronischer venöser Insuffizienz, Krampfadern, postthrombotischem Syndrom und während der Schwangerschaft empfohlen. Auch nach Operationen und bei langem Sitzen oder Stehen können sie sinnvoll sein.
- Anpassung: Es ist wichtig, dass Stützstrümpfe genau passen. Eine professionelle Anpassung durch medizinisches Fachpersonal stellt sicher, dass der Druck gleichmäßig verteilt ist und optimal wirkt.
- Tragezeit: Sie sollten morgens, bevor die Beine anschwellen, angezogen und den ganzen Tag über getragen werden. Nachts können sie in der Regel abgenommen werden, es sei denn, der Arzt empfiehlt etwas anderes.
Pflege und Handhabung
- Anziehen: Das Anziehen kann anfangs schwierig sein. Spezielle Anziehhilfen oder Handschuhe können den Prozess erleichtern.
- Reinigung: Stützstrümpfe sollten täglich gewaschen werden, um die Elastizität und Hygiene zu erhalten. Es empfiehlt sich, sie per Hand oder im Schonwaschgang zu reinigen und an der Luft zu trocknen.
- Austausch: Auch bei guter Pflege verlieren Stützstrümpfe nach etwa sechs Monaten ihre Wirksamkeit und sollten ersetzt werden.
Meine persönliche Geschichte mit Stützstrümpfen
Als Krankenpfleger auf der Intensivstation war ich die ganze Nacht auf den Beinen, ständig in Bewegung, um meinen Patienten die beste Pflege zu bieten. Früher habe ich gedacht, dass meine Gesundheit stark genug sei, um diesen Belastungen standzuhalten. Doch vor ein paar Jahren bemerkte ich die ersten Warnzeichen: Schmerzen in den Beinen, ein unangenehmes Zwicken und das Gefühl, kaum lange auf einer Stelle stehen- bzw. sitzen zu können. Diese Symtome hatten mich alarmiert aber ich habe sie dennoch ignoriert!
Einige von euch wissen vielleicht, dass ich nicht mehr aktiv auf der Intensivstation arbeite. Seit mehreren Jahren bin ich in der Notfallaufnahme eines privaten Krankenhauses in Palma tätig. Dort arbeite ich an der Rezeption und als Dolmetscher immer im Nachtdienst, und das für 10 Stunden pro Schicht. Mein Arbeitsrhythmus besteht aus sieben aufeinanderfolgenden Nachtschichten, gefolgt von sieben freien Nächten, die nicht wirklich freie Nächte sind, weil ich neben dem Krankenhaus als Freelancer-Krankenpfleger tätig bin.
In meiner jetzigen Position finde ich mich in einer ganz anderen, aber ebenso herausfordernden Situation wieder: Statt ständig auf den Beinen zu sein, sitze ich oft bis zu zehn Stunden am Stück. Anfangs dachte ich, dass dies meinen Beinen zugutekommen würde, doch weit gefehlt. Das lange Sitzen brachte neue Probleme mit sich. Ich begann ein unangenehmes Zwicken in den Beinen zu verspüren, besonders während der langen Nächten; So fing alles an!
Zuerst ignorierte ich das Zwicken, in der Hoffnung, dass es von alleine verschwinden würde. Doch das tat es leider nicht. Im Gegenteil, die Beschwerden an den Oberschenkeln nahmen so strark zu, dass ich kaum noch länger sitzen konnte. Eine befreundete Kollegin riet mir schließlich, es mit Stützstrümpfen zu versuchen. Ehrlich gesagt, war ich zunächst skeptisch. Stützstrümpfe? Das klang für mich nach etwas, das nur ältere Menschen oder meine Patienten tragen. Doch der Wunsch, meine Beschwerden zu lindern, siegte.
Mein Leben mit Stützstrümpfen - ein Game-Changer!
Seit ich angefangen habe, während des Dienstes Stützstrümpfe mit starker Kompression zu tragen, hat sich mein Arbeitsalltag grundlegend verändert. Die Schmerzen und das Zwicken in den Beinen verschwanden fast sofort. Es war, als ob meine Beine wieder atmen konnten. Die Kompression der Strümpfe verbessert die Durchblutung und verhindert, dass sich Blut in den Venen staut.
Dadurch werden auch die Beine weniger schnell müde. Ein Ultrashall ergab, dass ich, praktisch im letzten Moment, die richtigen Massnahmen ergriffen hatte, um keine Varizen zu bekommen. Heute kann ich sagen, dass ich ohne meine Stützstrümpfe nicht mehr arbeiten möchte, obwohl sie wirklich nicht bequem sind. Sie sind zu einem unverzichtbaren Teil meiner Arbeitskleidung geworden; Ein wahrer Segen!
Meine Tipps für den Alltag mit Stützstrümpfen
- Anpassen lassen: Lasst euch die Strümpfe professionell anpassen. Es ist wichtig, dass sie perfekt sitzen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
- Täglich tragen: Zieht die Strümpfe morgens an, bevor eure Beine anschwellen, und tragt sie den ganzen Tag über oder wie ich während der Nachtschicht.
- Pflegen: Wascht die Strümpfe täglich per Hand oder im Schonwaschgang und lasst sie an der Luft trocknen, um die Elastizität zu erhalten.
Fazit Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal über Stützstrümpfe schreiben würde und noch viel weniger, dass ich persönlich davon betroffen sein würde und dass weil ich zu lange am Stück sitze, aber sie haben mein Leben wirklich verbessert. Wenn ihr in einem Beruf arbeitet, in dem ihr viel steht, geht oder wie in meinem Fall lange sitzt, kann ich euch nur empfehlen, es selbst auszuprobieren. Eure Beine werden es euch danken!
Bleibt gesund und achtet auf eure Beine!
Euer Lieblingskrankenpfleger ;-)

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